Es ist ihre Bedeutung für die Persönlichkeitsbildung des Menschen, die Kultur systemrelevant macht. Kulturelle Bildung ermöglicht soziale Teilhabe.

Dr. Steffen Bruendel
Leiter PwC-Stiftungsteam

Das Programm

Das Programm „Kultur.Forscher!“ zielt darauf ab, neue Ansätze des Forschenden Lernens für die Kulturelle Bildung an Schulen zu erschließen sowie langfristige Kooperationen zwischen schulischen und außerschulischen Partnerinstitutionen zu etablieren. Angestrebt wird eine curricular verankerte Kulturelle Bildung im Unterricht sowie die dazu notwendige Abstimmung mit den Schulministerien der entsprechenden Bundesländer. Zu den außerschulischen Programmpartnern gehören Museen, Theater und weitere Kulturinstitutionen. Vertreter dieser Institutionen sowie der teilnehmenden Schulen bilden das Kultur.Forscher!-Netzwerk im deutschsprachigen Raum. Auf regionaler und überregionaler Ebene, aber auch länderübergreifend, lernen die Netzwerkakteure von- und miteinander. 

Kulturelle Bildung

Kulturelle Bildung dient der Persönlichkeitsbildung mittels künstlerischer, musischer oder darstellerischer Ausdrucksformen. Sie weckt Kreativität und schärft die visuelle, akustische und haptische Wahrnehmung. Dadurch fördert sie zugleich das vernetzte Denken und eine differenzierte Ausdrucksfähigkeit. Insofern ist Kulturelle Bildung eine wichtige Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe.

 

Ästhetische Forschung

Das Konzept der Ästhetischen Forschung ermöglicht selbstständiges, selbstentdeckendes und ergebnisoffenes (Forschendes) Lernen und Lehren. Der Erwerb von Wissen gestaltet sich dabei als ein dynamischer Prozess, der durch fächerübergreifendes Denken und Handeln gekennzeichnet ist. Außerschulische Lernorte und Experten einzubeziehen, ist dabei von besonderer Bedeutung.

 

Forschendes Lernen

Forschendes Lernen ist eine Lernform, bei der die Forschenden selbständig eine für sie relevante Fragestellung entwickeln, mithilfe verschiedener Methoden nach Antworten suchen und ihre Ergebnisse untereinander austauschen. Der gesamte Forschungsprozess wird von den Forschenden selbst gestaltet und reflektiert.

 

Netzwerkaustausch

Die Vertreter der am Kultur.Forscher!-Programm beteiligten Kultur- und Bildungsinstitutionen – die „Netzwerkakteure“ – tauschen sich regelmäßig aus. Der Austausch findet sowohl unter Netzwerkakteuren aus der gleichen Region als auch länderübergreifend und überregional statt.

 

Qualifizierung

Eine berufsbegleitende, systematische Qualifizierung der Netzwerkakteure stellt sicher, dass sie ihre Expertise an weitere Lehrkräfte und Akteure der Kulturellen Bildung weitergeben können. Das erleichtert es, Kulturelle Bildung im Unterricht zu verankern. Auf diese Weise wirkt das Programm langfristig und nachhaltig. Die Qualifizierung erfolgt einerseits durch regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen und andererseits durch die Kooperation der Kultur.Forscher! mit dem Weiterbildungsmaster Kulturelle Bildung an Schulen (WBM KuBiS) der Philipps-Universität Marburg. Dabei handelt es sich um einen berufsbegleitenden Studiengang für freie Kulturschaffende und Kulturvermittler, für Lehrkräfte sowie für Mitarbeiter von Kultureinrichtungen. Studierende des WBM KuBiS bringen ihre Expertise in das Kultur.Forscher!-Programm ein, indem sie an Kultur.Forscher!-Schulen hospitieren und fachlichen Input zu den programmbezogenen Tagungen und Fortbildungen im Programm beisteuern. Gleichzeitig nutzen sie die Kultur.Forscher!-Institutionen als Erfahrungsraum, um vor Ort Praxisprojekte mit Schülern zu realisieren.

 

Institutionelle Verankerung

Das Programm strebt Synergien mit bestehenden Landesprogrammen an und arbeitet zu diesem Zweck mit Schulministerien, Kulturämtern und Hochschulen zusammen. In Nordrhein-Westfalen wurde aus diesem Grund in der ersten Programmphase ein eigens gebildeter Landesfachbeirat ins Leben gerufen, in dem das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die Arbeitsstelle Kulturelle Bildung NRW vertreten sind. Der Fachbeirat tagt zweimal im Jahr gemeinsam mit den Kultur.Forscher!-Programmpartnern und berät und unterstützt das regionale Kultur.Forscher!-Netzwerk.

Die Programmphasen

Das Programm „Kultur.Forscher! – Kinder und Jugendliche auf Entdeckungsreise“ wurde von der PwC-Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) im Sommer 2008 entwickelt und etablierte sich schnell. Seit 2016 wird das Programm von der PwC-Stiftung in Kooperation mit der Arbeitsstelle Kulturelle Bildung an Schulen (KuBiS) der Universität Marburg fortgeführt. Gemeinsam streben die Programmpartner seit 2020 eine stärkere Ausweitung und Digitalisierung des Programms an.

Programmphase 2020-24
Programmphase 2020–24:

Regionale Ausweitung und Digitalisierung 

Neue Institutionen und Regionalgruppen ergänzen das bestehende Netzwerk. Gleichzeitig entsteht das „Ku.Fo!-Lab“ als neue virtuelle Lern- und Gestaltungsplattform für das Programm.

 

Mehr

Programmphase 2016-20
Programmphase 2016–20:

Strukturierung und Qualifizierung

Der intensive Austausch der Netzwerkakteure wird koordinativ und inhaltlich durch den WBM KuBiS unterstützt und neu strukturiert. Durch die Kooperation mit dem WBM KuBiS startet ein nachhaltiges Qualifizierungsangebot für Akteure.

 

Mehr

Programmphase 2008-16
Programmphase 2008–16:

Beginn und Verstetigung

Die Kultur.Forscher! starten bundesweit als Modellprogramm an 24 Schulen. Der innovative Programmansatz, Forschendes Lernen und Kulturelle Bildung unter Einbezug außerschulischer Partner miteinander zu verknüpfen und in das schulische Lernen zu integrieren, etabliert sich schnell.

Mehr